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Rückblick auf die TURN Conference 2023: Austausch und Weiterentwicklung von Prototypen der transformativen Lehre

Weitere Autoren: Claudia Bremer & Timo van Treeck

In der Halbzeit zwischen der letzten und der nächsten TURN Tagung geben wir für diejenigen, die vielleicht noch nicht auf dieser Tagung waren, aber Interesse an einem Besuch haben, einen Rückblick auf die TURN Conference, die vom 13. bis 15. September 2023 unter dem Motto „Prototyp Zukunft – Lösungen für transformative Lehre teilen“ an der TH Köln stattfand. Die Tagung, die von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert wird, machte ihren Titel zum Konzept und war damit nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Umsetzung ein Highlight. Die Tagung verstand sich als ein „Produktlabor für mehr Transfer, in dem Ideen, Konzepte und Studien gemeinschaftlich weiterentwickelt werden“ – ein Konzept, das voll und ganz aufging. Konsequent setzte die Veranstaltung Formate um, die bei Veranstaltungen dieser Größe nur selten Anwendung finden. Durchgängig konnten sich die Teilnehmenden in kommunikativen Settings austauschen und sogar Produkte miteinander entwickeln.

Allein die Anzahl der Einreichungen spiegelte im Vorfeld schon die Attraktivität dieses Konzeptes und damit den Wunsch nach Austausch und Zusammenarbeit seitens der Teilnehmenden. Dies spiegelte sich auch in der Zahl der Anmeldungen wider: Über 500 Angehörige aller Hochschularten nahmen an der Veranstaltung teil und engagierten sich in ca. 40 Sessions, plenaren Vorträgen und Panelsessions.

Die Themen, denen sich die TURN 2023 widmete, umfassten Lernräume und Lernumgebungen, Kompetenzen und Strukturen, die für eine Hochschullehre der Zukunft erforderlich sind, KI & Technologie und Aspekte an der Schnittstelle von Wissenschaft zu Gesellschaft.

Das Thema der Tagung, Prototyping, fand sich im Format vieler Workshops, Pitches und anderen Austauschformaten und Beiträgen wieder: Teilnehmende konnten dort Prototypen ihrer eigenen Lehrkonzepte vorstellen und im Austausch mit anderen weiterentwickeln. Auch wurden nach dem Konzept der Patternarbeit Lösungen für Herausforderungen in der Lehre und innovative Lehrkonzepte in Workshops identifiziert, herausgearbeitet und gemeinsam dokumentiert.

Und dabei begann die Tagung für viele nicht erst in Köln, sondern schon vorab: Interessierte reichten Konzepte ein, mit denen sie ihre eigene Praxis des Lehrens, Lernens und Forschens oder die Rahmenbedingungen, in denen diese Praxis stattfindet, reflektierten, um anschließend auf der Tagung mit der Community in Austausch zu gehen und Impulse, Feedback und Erfahrungen zu teilen. Das Besondere an der TURN Conference 2023 war, dass auch unfertige Konzepte eingereicht und vor Ort kollaborativ weiterentwickelt werden konnten.

Auf der Tagung selbst wurden kreative Formate wie Pitches, Blind Dates, Concept Sprints, Transfer Checks und Workshops angeboten, in denen die Beteiligten ihre Konzepte erklärten, diskutierten und im Diskurs mit anderen weiterentwickelten. Im Anschluss nutzten manche Teilnehmenden auch die Gelegenheit, ihre Weiterentwicklungen und Ergebnisse online den anderen Beteiligten und der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen (Link). Zudem wurden viele Sessions dokumentiert, so dass die Tagungsbesucher:innen nach der Tagung noch Zugriff auf die vielfältigen Ergebnisse haben (s. https://turn-conference.org/speicher/turn23/).

Die interaktiven Formate wurden gerahmt von drei interessanten Keynote-Vorträgen von Prof. Dr. Isa Jahnke (“Umgang mit antizipierter Zukunft – Digital Learning Experience Design”), Prof. Dr. Dr. Oliver Reis (“Offenheit und Mut auf dem Weg in die Zukunft von Lehre und Hochschule”) und Prof. Dr. Caroline Richter (“Vertrauen als Zukunftswährung: Hochschulbildung in Transformation”), deren Aufzeichnungen online bereitstehen (s. https://turn-conference.org/speicher/turn23/).

Zum Abschluss der Tagung fand ein so genanntes CleanUp in Form einer Panelsession statt, in der gemeinsam mit den Teilnehmenden zugespitzt die Frage diskutiert wurde “Was ist transferfähig und was kann weg?.” Hier und in den drei Keynotes wurden auch Kontroversen deutlich, wenn es z.B. um die Einschätzung des Innovationspotentials von Hochschulen in Bezug auf die Lehre und die Verantwortung, Bereitschaft und Kompetenzen von Hochschullehrenden für Veränderungen in der Lehre ging.

Wer auf einer Tagung nicht vorrangig fertige Konzepte und empirische Ergebnisse suchte, sondern vor allem Interesse am Austausch und der Weiterentwicklung der eigenen Lehre hatte, bekam mit der TURN Conference eine äußerst attraktive Veranstaltung geboten und unter diesen Aspekten kann die Tagung als voller Erfolg gewertet werden.  Für diejenigen, die Interesse an einer entsprechenden Veranstaltung haben, hier zum Abschluß der Hinweis auf die TURN Conference 2024, die am 14./15. November in Berlin stattfindet und ein wenig andere Schwerpunkte und Formate anbieten wird.

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Claudia Bremer & Timo van Treeck

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